Schmerz

Akute Schmerzen sind häufig wichtige Warnsignale des Körpers, chronische Schmerzen hingegen haben keine sinnvolle Funktion.

Akute Schmerzen

stellen eine wichtige Warn- und Schutzfunktion des Körpers dar. Sie dauern in der Regel Stunden bis Tage an, sind selbstlimitierend und gut behandelbar.

Chronische Schmerzen

hingegen haben keine sinnvolle Warnfunktion. Sie dauern Monate bis Jahre an und zeigen meist eine progrediente Verschlechterung.

Nozizeptive Schmerzen

sind von der Schmerzqualität meist „dumpf“, “scharf“ und „bohrend“. Beispiele wären degenerative Veränderungen (Verschleisserscheinungen) des Bewegungsapparates und der Wirbelsäule, wie Kniegelenksarthrose oder entzündliche Veränderungen (Arthritis).

Neuropathische Schmerzen

sind von der Schmerzqualität meistens „brennend“ ,“einschiessend“ und „kribbelnd“. Beispiele wären Schädigungen oder Funktionsstörungen im Nervensystem nach Nervenverletzung oder Durchtrennung im Rahmen eines Traumaereignisses oder die diabetische Polyneuropathie.

Chronifizierung der Schmerzen

Neben psychosozialen Faktoren, wie Belastung im beruflichen und privaten Alltag, spielen auch eine falsche Erstdiagnose sowie inadäquate therapeutische Massnahmen bei der Chronifizierung des Schmerzes eine wichtige Rolle.

Darüber hinaus verändern wiederholte Schmerzsignale Nervenstrukturen (Neuroplastizität). Diese „erinnern“ sich an den Schmerz und bilden eine Art Schmerzgedächtnis. Betroffene Nerven werden überempfindlich und melden dem Gehirn selbst leichte Reize als Schmerz.

Der chronische Schmerz stellt ein eigenständiges Krankheitsbild dar. Unbehandelt führt er häufig durch Verminderung der Lebensqualität zur sozialen Isolation bis hin zur schweren Depression, in einigen Fällen sogar zum Selbstmord.

Das Ziel moderner Schmerztherapie muss daher sein, diesen zentralen Kodierungsprozess zu unterbinden und der Chronifizierung des Schmerzes entgegen zu wirken. Die komplexen Krankheitsmerkmale müssen durch eine genaue Schmerzanalyse sowie Erhebung klinischer Befunde unter Zuhilfenahme  moderner bildgebender Verfahren, wie Röntgen-, Computer- und MRI Untersuchung, erfasst werden, um für jeden einzelnen Patienten ein individuelles Behandlungskonzept zu erstellen.